Der Schauinsland - 1000 Höhenmeter voller Vielfalt
Der Hausberg Freiburgs beginnt direkt am Stadtrand auf 278 Metern Höhe und erstreckt sich bis auf 1284 Höhenmeter. Die 1000 Meter in der Vertikalen bieten dabei einen Querschnitt durch verschiedene Klimazonen:
Vom warm-gemäßigtem Klima in den tiefen Lagen bis hin zum hochmontanen Klima in den Berglagen mit viel Regen, schneereichen Wintern und einer kurzen Vegetationsperiode. Während die Jahresmitteltemperatur in den unteren Lagen 10,8 °C beträgt, sind es am Gipfel nur 4,8 °C.
Im Jahresmittel fallen 1600 mm Niederschlag auf dem Gipfel, im Tal nur 900 mm.
Vor allem im Herbst und im Winter herrschen oft Inversionswetterlagen: Auf dem Gipfel blickt man dann über die Wolken der Rheinebene hin zu den Vogesen und Alpen.
Der Schauinsland ist nach Süden über einen breiten Rücken mit der Hochflächenlandschaft des Feldbergmassivs verbunden. Die Zuflüsse von Dreisam und Rhein haben sich tief in das Mittelgebirge gegraben und so die zerfurchte Berglandschaft geschaffen. Eiszeitliche Gletscher hinterließen Kare, wie bei der Abzweigung von der Schauinslandstrecke in Richtung Stohren.
Wegen seiner Vielfalt und Naturschönheit ist der Schauinsland ein besonders schützenwertes Gebiet. Erstmals im Jahr 1939 wurden Teile der Landschaft unter Schutz gestellt. Heute bilden die unteren Berghänge mit Schlierberg und Lorettoberg ein 1222 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet („Brombergkopf, Lorettoberg, Schlierberg“), dem sich im oberen Bereich das Landschafts-schutzgebiet „Schauinsland“ mit 5471 Hektar Fläche anschließt.
Die besonders wertvollen Teile rund um den Gipfel genießen als Naturschutzgebiet „Schauinsland“ mit 1035 Hektar einen besonders hohen Schutzstatus. Sie sind auch Bestandteil des Europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“ (Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und Europäisches Vogelschutzgebiet).
2016 wurde innerhalb des bestehenden Naturparks Südschwarzwald ein Teilgebiet zwischen Schauinsland, Feldberg und Belchen, Schluchsee und Wiesental als Biosphärengebiet ausgewiesen. Im Juni 2017 erfolgte die Anerkennung durch die UNESCO.
Quelle: Amtsblatt Freiburg vom Juni 2009